Montag, 12. Dezember 2016

In Toulouse und um Toulouse und um Toulouse herum

Servus, Freunde Frankreichs,


[dans les dernières semaines, je n'ai pas eu beaucoup de temps a voyager. Quand même, c'était assez pour visiter Cordes sur Ciel, Albi, Rocamadour, Cahors et, encore une fois, Agde.]

die Serie hält: Nach wie vor gab es bisher keine einzige Woche, in der ich nicht aus Toulouse weggekommen bin. Da zuletzt viel in Toulouse zu erledigen war, reichte es zwar nur für Tagesausflüge, aber so lernte ich zumindest die Umgebung von Toulouse etwas besser kennen. Die Ziele der letzten Wochen: Cordes sur Ciel, Albi, Rocamadour, Cahors und Agde.

Cordes sur Ciel und Albi

Cordes sur Ciel, ein überaus schöner, entspannter Ort irgendwo im Nirgendwo.
Cordes sur Ciel ist ein schmuckes Kleinod mit einer urigen Athmosphäre, das etwa 100 km nordöstlich von Toulouse liegt. Unspektakulär, aber ein schönes, authentisches Dorf, in dem man zwei Stunden entspannt umherspazieren und eine ansprechende Aussicht aufs Umland genießen kann. Eindeutig ein Highlight der Region!

Albi: Nett, aber keine Pflichtstation in der Region
Albi dagegen, von Reiseführern sowie den Italienern unseres ERASMUS-Programms seiner Schönheit gerühmt, enttäuschte ein wenig: Klar, die Kathedrale ist von innen beeindruckend, und es gibt Stadtmauern, Brücken, einen Fluss und einen Park. Insgesamt wirkte das aber eher wie Stückwerk und nicht wie eine in sich stimmiges Stadtbild; abgesehen von ein, zwei "Postkartenmotiven" mangelt es der Stadt an Flair.


Umso schöner dagegen der Sonnenuntergang auf der Heimfahrt: In derartigen Momenten kommt genau die Roadtrip-Atmosphäre auf, die ein Auslandssemester so besonders macht. Wunderbar!

Rocamadour und Cahors

Rocamadour ist ein kleiner, mystischer Ort rund zwei Stunden nördlich von Toulouse. Er liegt mitten in einer wilden Felswand am Rande eines Tales und wirkt wie ein Mix aus Zwergenfestung aus Herr der Ringe und Hogwarts (zigfach wiederholt von einer mitreisenden belgischen ERASMUS-Studentin: "Sooooooo Hogwarts..." ;-)). Von unten nach oben hinauf sowie von den Mauern der oben gelegenen kleinen Festung ergeben sich spektakuläre Ausblicke. 

Rocamadour, ein magischer Ort
Viel zu sagen ist zu Rocamadour nicht, Bilder können das dortige Flair vielleicht noch am ehesten, wenn auch nicht vollständig herüberbringen. 

Rocamadour wirkt wie ein Mix aus Herr der Ringe, Hogwarts und irgendendeinem Märchen.

Das spannendste an der daruffolgenden Station Cahors war der mühsame Weg dorthin: Da die einzige Tankstelle in Rocamadour geschlossen hatte und auch sonst Zapfstationen in der menschenverlassenen Gegend rar gesät waren, geriet die Anreise dorthin unerwarteterweise zu einer kleinen Mut- und "wannistdieallerletzteverborgenenottankreserveleer"-Probe mit glücklichem Ausgang. Cahors selbst ist dann unspektakulär; noch mehr als bei Albi haben sich Lonely Planet & Co. für ihre Schilderungen ein, zwei nette Fleckchen herausgesucht, während der Rest der Stadt nicht nachhaltig im Gedächtnis bleibt. 

Cahors, Port Valentré - einziges "Highlight" einer ansonsten unauffälligen Stadt inmitten von viel Natur

Ein bisschön Agde...

Der Versuch, in der folgenden Woche noch einmal ein entspanntes Wochenende am Meer zu verbringen, dürfte als größter "Reisefail" in die Historie meines Auslandssemesters eingehen.
Anstatt des Schlüssels zu unserem Airbnb-Appartement erwartete uns in Cap d'Agde lediglich die verschlossene Tür einer bodenlos faulen Agentur, die beschlossen hatte, ihre ohnehin schon spärliche Öffnungszeit von 9.00-12.00 auf 11.30 Uhr zu verkürzen. 

Kurzum: Kein Schlüssel, kein Appartement.  Da sämtliche Hotels der Gegend entweder mit einem überhöhten Preis oder einem kolossal hässlichen "Meerblick" glänzten, blieb nach dreistündiger Suche nur die Heimfahrt nach Toulouse als kleinstes aller Übel. Nichtsdestotrotz: Für eine Stunde Muschelnsammeln am Mittelmeer und Meeresrauschen hat sich der Ausflug dann doch irgendwie gelohnt.

Raue See bei Agde: Viel Aufwand für eine Stunde Mittelmeer. Dennoch schön!
Die Tage in Frankreich neigen sich dem Ende zu, und das SESAME-Projekt frisst fast jegliche Zeit für andere Aktivitäten auf. Zwei kurze Tagesausflüge müssen aber noch drin sein - ihr bleibt auf jeden Fall auf dem Laufenden! À bientôt!